Das deutsche EM-Trikot kommt in deutlich verändertem Design daher. Mit dünnen, schwarzen Querstreifen auf Weiß hat das Heimshirt eine für Traditionalisten sicherlich gewöhnungsbedürftige Optik, die auf geteilte Meinung stößt. Das Ausweichshirt wird zwar erst noch präsentiert, doch sind bereits Bilder aufgetaucht, die ein in Schwarz und Carbon gehaltenes Trikot zeigen.
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Nationaltrikot DFB – Die historische Entwicklung
Das Trikot einer Nationalmannschaft spiegelt immer auch den jeweiligen Zeitgeist wider. Es ist daher sehr spannend, sich die Entwicklung im Laufe der Jahre und Jahrzehnte einmal etwas genauer anzusehen. Genau das wollen wir hier tun.
Jeder kennt sie: Die charakteristischen weißen Trikots und die dazu passenden schwarzen Hosen, mit denen die deutsche Fußballnationalmannschaft traditionell zu ihren Heimspielen antritt. Doch die wenigsten wissen, was es mit diesen Farben wirklich auf sich hat. Die Lösung: Es sind die Farben Preußens, welche wiederum auf die Farben des Deutschen Ordens zurückzuführen sind. Daran hat sich seit den Anfangsjahren des Fußballs in Deutschland nichts geändert, trotz der verschiedenen politischen Neuordnungen in unserem Land.
Und die Farben Schwarz-Weiß sind ein gutes Omen für den Erfolg: Darin gewann die deutsche Fußballnationalmannschaft immerhin vier WM- und drei EM-Titel!
Natürlich wurde das Design der Nationaltrikots des DFB im Laufe der Jahre immer wieder überarbeitet und an den aktuellen Trend angepasst. Schließlich möchten die Fans nicht einfach nur ein Nationaltrikot tragen, sondern gleichzeitig auch ein modisches Kleidungsstück, mit dem sie sich auch bei Nicht-Fußballfans sehen lassen können. So spielte die Mannschaft beispielsweise bereits mehrmals komplett in Weiß (weiße Hemden in Kombination mit weißen Hosen), etwa im Rahmen der Olympischen Spiele im Jahr 1928, beim WM-Vorrundenspiel gegen Argentinien 1966, im Spiel um Platz 3 bei der WM 1970 und bei der „Wasserschlacht von Frankfurt“, dem legendären Spiel gegen Polen im Rahmen der WM 1974.
Und auch die von der FIFA veränderten Regeln trugen immer wieder dazu bei, dass die Nationaltrikots des DFB überarbeitet werden mussten. So befanden sich zum Beispiel bei der EM 2012 auf den Trikots unter dem Verbandswappen die Flaggen der deutschen sowie der gegnerischen Mannschaft. Und auch das Datum des Spiels war auf den Trikots vermerkt.
Ein weiteres Highlight: Im September 2014 spielte die deutsche Nationalmannschaft erstmals mit dem „FIFA World Champions Badge“ auf ihren Nationaltrikots. Dieses wird seit der WM 2010 von der FIFA jeweils an den amtierenden Weltmeister verliehen.
Schauen wir uns im Folgenden noch einige „liebgewonnene“ Traditionen in Verbindung mit den Nationaltrikots an:
- Bis einschließlich der WM 1986 in Mexiko waren die Heimtrikots der deutschen Nationalmannschaft ausschließlich in Weiß und Schwarz gehalten. Der schwarze Schnürkragen wurde dabei bereits zur WM 1966 von dem bis heute bekannten Rundausschnitt bzw. dem immer wieder eingesetzten V-Ausschnitt abgelöst.
- Auf dem Trikot der EM 1988 im eigenen Land zog sich ein charakteristischer schwarz-rot-goldgelber Streifen in Form einer aufsteigenden Fieberkurve quer über das deutsche Dress. In diesem Outfit wurde Deutschland schließlich auch im Jahr 1990 Weltmeister.
- Bei der EM 1992 in Schweden wurden Neuerungen eingeführt: Erstmals prangte auf dem Rücken der Nachname des Spielers, die Rückennummer brachte man zusätzlich im Kleinformat auf der Vorderseite des Trikots an.
- Zur WM 1994 führte man erstmals das sogenannte „Schwingen-Design“ ein – zwei sichelförmige Rautenmuster, welche entlang der Schultern verlaufen und sich dann auf Halshöhe treffen. Diese sollen die Flügel des deutschen Adlers symbolisieren.
- Die EM 1996 spielte man schließlich wieder in alter Traditionen mit reinweißen Trikots und einem schwarzen Wappen mit Bundesadler auf der linken Brust. Erstmals trugen diese Trikots auch die sogenannten Meistersterne, für jede der drei gewonnenen Weltmeisterschaften einen (1954, 1974, 1990).
- Beim Trikot zur WM 1998 verliefen quer über die Brust ein je schwarzer, ein roter und ein goldgelber schmaler Streifen, welche durch weiße Streifen voneinander abgetrennt wurden.
- EM 2000 / WM 2002: Weiß und Grau waren nun die dominierenden Farben.
- EM 2004: Die DFB-Elf spielte in weißen Trikots mit Ärmeln in den Farben der Deutschlandfahne.
- Zur WM 2006 im eigenen Land bestritt die Nationalelf sämtliche Spiele im gleichen Trikot. Typisch waren die schwarzen Hosen zu weißen Trikots mit drei senkrechten, bumerangförmigen Linien in Schwarz-Rot-Gold jeweils links und rechts.
- Das Nationaltrikot zur EM 2008 zeichnete sich durch einen schwarz-rot-goldenen Ring über die Brust und einen überproportional breiten schwarzen Streifen aus. Auf der linken Brustseite fand sich die Trikotnummer, rechts das DFB-Logo mit Adler.
- Die Trikots und Hosen waren zur WM 2010 in Südafrika traditionell Weiß und Schwarz mit drei schmalen, weiß voneinander abgesetzte Streifen auf der Schulter in den Nationalfarben gestaltet. Ein ganz ähnliches Nationaltrikot trug die Mannschaft auch zur EM 2012 in Polen und der Ukraine.
- Die Besonderheit zur WM 2014: Die traditionell schwarze Hose zum Trikot wurde hier durch eine weiße ersetzt. Charakteristisch war außerdem der mittlings gefaltete Bruststreifen in drei abgesetzten, roten Farbtönen, der wiederum durch einen schmalen schwarzen Streifen oben und einen goldenen Streifen unten abgeschlossen wird. In diesem Outfit wurde Deutschland zum vierten Mal Weltmeister.
- Zur EM 2016 brachte man den sogenannten „Erfolgscode“ auf die Trikots der deutschen Nationalmannschaft – eine hellgraue Balkengrafik auf der Vorderseite des Trikots, welche die vergangenen Siege und Erfolge symbolisieren soll. Der Rest war in klassischem Weiß gehalten, dazu trugen die Spieler ebenfalls klassische schwarze Shorts. Über dem DFB-Logo prangten die vier Weltmeistersterne.
So hat sich das Deutschland Nationaltrikot in den letzten 18 Jahren entwickelt:
Alle weiteren Trikots findest du im Wikipedia-Artikel über die Deutsche Fußballnationalmannschaft
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