Zum dritten Mal in Folge ist Polen bei einem großen Turnier dabei, wobei sowohl bei der EM 2016, als der spätere Europameister Portugal im Elfmeterschießen unglücklich im Viertelfinale Endstation war, als auch beim Vorrunden-Aus bei der WM 2018 mehr drin gewesen wäre. Trainer Jerzy Brzeczek verfügt auf jeden Fall auch 2020 über eine Mannschaft mit viel individueller Qualität, für die Namen wie Wojciech Szczesny, Piotr Zielinski, Arkadiusz Milik und natürlich allen voran Robert Lewandowski stehen. In der Qualifikation distanzierte die polnische Auswahl die Verfolger um Österreich und Israel früh und machte vorzeitig alles klar.
Steckbrief (EM 2020)
Kader
Torhüter
- 1 | Wojciech Szczęsny (Juventus Turin)
- 12 | Łukasz Skorupski (Bologna)
- 22 | Łukasz Fabiański (West Ham United)
Abwehrspieler
- 2 | Kamil Piątkowski (Raków Częstochowa)
- 4 | Tomasz Kędziora (Dynamo Kiew)
- 5 | Jan Bednarek (Southampton)
- 13 | Maciej Rybus (Lokomotive Moskau)
- 15 | Kamil Glik (Benevento)
- 18 | Bartosz Bereszyński (Sampdoria)
- 25 | Michał Helik (Barnsley)
- 26 | Tymoteusz Puchacz (Lech Poznań)
Mittelfeldspieler
- 3 | Paweł Dawidowicz (Hellas Verona)
- 6 | Kacper Kozłowski (Pogoń Szczecin)
- 8 | Karol Linetty (Torino)
- 10 | Grzegorz Krychowiak (Lokomotive Moskau)
- 14 | Mateusz Klich (Leeds United)
- 16 | Jakub Moder (Brighton & Hove Albion)
- 17 | Przemysław Płacheta (Norwich City)
- 19 | Przemysław Frankowski (Chicago Fire FC)
- 20 | Piotr Zieliński (SSC Neapel)
- 21 | Kamil Jóźwiak (Derby County)
Stürmer
- 9 | Robert Lewandowski (FC Bayern München)
- 11 | Karol Świderski (PAOK)
- 23 | Dawid Kownacki (Fortuna Düsseldorf)
- 24 | Jakub Świerczok (Piast Gliwice)
Polen bei der EM 2020
Tabelle Gruppe E
# | Team | Sp | Tore | Diff | P |
---|---|---|---|---|---|
1 | Schweden | 3 | 4:2 | +2 | 7 |
2 | Spanien | 3 | 6:1 | +5 | 5 |
3 | Slowakei | 3 | 2:7 | -5 | 3 |
4 | Polen | 3 | 4:6 | -2 | 1 |
Spielplan Gruppe E
Montag, 14.06.2021 | |||||
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Gruppe E / Sankt Petersburg / 1. Spieltag | |||||
Polen | 1:2 | Slowakei | |||
Gruppe E / Sevilla / 1. Spieltag | |||||
Spanien | 0:0 | Schweden | |||
Freitag, 18.06.2021 | |||||
Gruppe E / Sankt Petersburg / 2. Spieltag | |||||
Schweden | 1:0 | Slowakei | |||
Samstag, 19.06.2021 | |||||
Gruppe E / Sevilla / 2. Spieltag | |||||
Spanien | 1:1 | Polen Mittwoch, 23.06.2021 | | ||
Gruppe E / Sevilla / 3. Spieltag | |||||
Slowakei | 0:5 | Spanien | |||
Gruppe E / Sankt Petersburg / 3. Spieltag | |||||
Schweden | 3:2 | Polen |
Geschichte
Der polnische Fußballverband namens Polski Związek Piłki Nożnej, kurz PZPN, wurde im Jahr 1919 gegründet und trat 1923 der FIFA bei. Die typischen Farben der Nationalmannschaft sind weiß-rot, die Mannschaft wird durch den Sportartikelhersteller Nike ausgestattet.
Ihr erstes Weltmeisterschaftsspiel bestritt die polnische Fußballnationalmannschaft im Rahmen der WM 1938 in Frankreich. Der damalige Gegner war kein geringerer als Brasilien, man musste sich ganz knapp mit 5:6 nach Verlängerung geschlagen geben. Dieses erste Länderspiel im Rahmen einer WM gilt bis heute als eines der spannendsten und dramatischsten, zugleich erzielte Ernst Willimowski als erster Spieler bei einer WM vier Tore innerhalb eines Spiels.
Leider konnte die Qualität des polnischen Fußballs in den kommenden Jahren und Jahrzehnten diesen Standard nicht halten, geschweige denn ausgebaut werden. Bis in die 60er-Jahre wechselten sich schwache und mittelmäßige Leistungen ab, wirklich behaupten konnte sich die polnische Mannschaft bis dato bei keiner WM.
Dies sollte sich schließlich in den 1970er-Jahren ändern. In diesem Jahrzehnt feierte die polnische Nationalmannschaft ihre bis heute größten Erfolge, darunter als Drittplatzierter bei den Fußballweltmeisterschaften 1974 und 1982 sowie ein Olympiasieg im Jahr 1972. In den Jahren 1976 und 1992 gewann man außerdem bei den Olympischen Spielen jeweils die Silbermedaille.
Bei den Fußballeuropameisterschaften brauchte die polnische Nationalelf sehr lange, um nennenswerte Leistungen zu erzielen. Bis in die 2000er-Jahre konnte sich Polen nicht ein einziges Mal für die Teilnahme an einer Europameisterschaft qualifizieren. Erst für die Europameisterschaft 2008 gelang die Qualifikation, vier Jahre später trug Polen selbst die Europameisterschaft aus und war somit automatisch qualifiziert. Doch auch bei der EM 2016 wurde die Qualifizierung geschafft – ein Zeichen dafür, dass es langfristig mit dem polnischen Fußball deutlich bergauf geht!
Für die Weltmeisterschaft 2018 stehen die Zeichen ebenfalls gut, dank Superstar Lewandowski wurde die Qualifizierung souverän gemeistert, die polnische Nationalelf musste lediglich eine Niederlage hinnehmen.